Aktuell
- Details
- Kategorie: Aktuell
- Geschrieben von André Rathgeber
Nach vermehrten Anfragen aus den Ländern hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gegenüber dem Deutschen Bauernverband mitgeteilt, dass die Regelungen zum verpflichtenden Zwischenfruchtanbau in nitratsensiblen Gebieten nach § 13a der DüV 2020 erst ab 2021 und nicht bereits als Voraussetzung für die Düngung von Sommerungen im nächsten Jahr gelten sollen. Diese Aussage bestätigt auch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft. Gebiete, die besonders von Trockenheit (unter 550 mm Niederschlag) betroffen sind, sind von der Verpflichtung zum Anbau von Zwischenfrüchten vor Sommerungen generell ausgenommen. Das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und ländlichen Raum hat dazu eine Fachinformation mit einer Kulisse der Trockengebiete herausgegeben. Das Dokument ist unter Service/Downloads/Downloadbereich Öffentlich/Ackerbau/ zu finden.
Foto: TLLLR; Gebiete < 550 mm Niederschlag im langjährigen Mittel (1991-2019)
- Details
- Kategorie: Aktuell
- Geschrieben von Anne Byrenheid
Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilte, wurden zum Stichtag 3. Mai 2020 erneut weniger Rinder in Thüringen gehalten. Insgesamt gab es demnach nur noch 296.600 Tiere. Damit wurden erstmals seit 1990 weniger als 300.000 Tiere gezählt. Noch ein Jahr zuvor wurden 11.340 Tiere bzw. 3,7 Prozent mehr Rinder gehalten. Der Milchkuhbestand ging im Vergleich zum November um 1,9 Prozent auf insgesamt 95.216 Tiere zurück. Der Kälberbestand belief sich auf 57.970 Tiere, was ein Rückgang um 6,7 Prozent bzw. 4.174 Tiere bedeutet.
Foto: TBV
- Details
- Kategorie: Aktuell
- Geschrieben von Beate Kirsten
Laut Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vom 12. Juli ist der ökologische Landbau in Deutschland im Jahr 2019 deutlich gewachsen. Das geht aus den Jahresmeldungen der Länder zum Stand 31. Dezember 2019 hervor. So stieg der Umfang der ökologisch bewirtschafteten Fläche um rund 116.000 ha auf 1.613.834 ha, was rund 9,7 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland entspricht. Verglichen mit dem Vorjahr ist dies ein Zuwachs um 7,73 Prozent. Die Anzahl der in Deutschland insgesamt ökologisch wirtschaftenden Betriebe hat um rund 7,6 Prozent zugenommen und beträgt nun etwa 34.110 Betriebe.
Auch in Thüringen hat der Ökologische Landbau im vergangenen Jahr erneut zugelegt. So wurde mit Stand 31.Dezember 2019 auf einer Fläche von 49.482 ha ökologisch produziert, das sind 2.845 ha mehr als im Vorjahr und entspricht 6,4 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Thüringen. Laut Pressemitteilung des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft vom 10. Juli ist dies im Vergleich zu 2014 ein Flächenanstieg von über 50 Prozent. Von insgesamt 646 in Thüringen gemeldeten Öko-Unternehmen sind 401 landwirtschaftliche Öko-Betriebe erzeugende Betriebe, 72 davon mit eigener Verarbeitung, was 11,6 Prozent der Thüringer Landwirtschaftsbetriebe ausmacht. Sowohl bei der Fläche als auch bei der Zahl der Ökobetriebe ist das der Rekordstand seit 1996.
- Details
- Kategorie: Presse
- Geschrieben von Axel Horn
PDF-Download Medieninformation
Falsch verstandener Artenschutz: Weitere Schafe müssen für den symbolischen Sieg von BUND und NABU elend sterben
Der Thüringer Bauernverband (TBV) äußert gegenüber dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Weimar zur Aussetzung der Abschussgenehmigung für die Ohrdrufer Problemwölfin Unverständnis. „Die Problemwölfin wird nun auch weiterhin ihre blutige Spur auf dem Truppenübungsplatz in Ohrdruf ziehen. Die Verlierer des Urteils sind die Schafe und die Weidetierhalter*innen vor Ort, aber auch das Schutzgebiet selber.“, so Katrin Hucke, Hauptgeschäftsführerin des TBV.
Das OVG war gestern der Klage der Thüringer Landesverbände von BUND und NABU gefolgt und bestätigte das Urteil des Landgerichts Gera zur Aussetzung der Abschussgenehmigung für die Problemwölfin. Begründet wird die Aussetzung der Abschussgenehmigung, welche durch das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) auf Antrag des Umweltministeriums hin erteilt wurde, damit, dass in dieser die Erhaltungsziele des FFH-Schutzgebietes nicht berücksichtigt werden. „Der Preis des falsch verstandenen Artenschutzes ist hoch: BUND und NABU lassen sehenden Auges zahllose Schafe elend zugrunde gehen, um ihr Symbol Wolf zu erhalten. Besonders absurd: Mit dem jetzt erwartbarem Ende der Weidetierhaltung rund um den Ohrdrufer Truppenübungsplatz wird zugleich das eigentlich zu schützende FFH-Gebiet massiv in Mitleidenschaft gezogen. Ohne Weidetiere droht eine Verbuschung der Landschaft und viele geschützte Arten werden verschwinden.“, so Hucke weiter.
Um Tiere und Landschaft vor diesen Schäden zu bewahren, fordert der TBV das TLUBN dazu auf, die vom Gericht geforderte notwendige Prüfung unverzüglich nachzuholen, um die Problemwölfin abschießen zu können.
Weiterlesen: Medieninformation: Urteil des OVG zum Abschuss der Ohrdrufer Problemwölfin
- Details
- Kategorie: Aktuell
- Geschrieben von André Rathgeber
Der Thüringer Braugerstenverein führt 2020 wieder seinen traditionellen Braugerstenwettbewerb durch. Alle Mitgliedsbetriebe sind dazu aufgerufen, sich am diesjährigen Landesbraugerstenwettbewerb zu beteiligen und eine Probe ihrer Braugerstenpartien einzusenden. Nichtmitglieder können sich bei Übernahme der Unkosten von 30 Euro je Probe für Untersuchung und Transport ebenfalls an dem Wettbewerb beteiligen. Das Einsenden der Proben hat bis zum 1. September zu erfolgen. Informationen zur Kennzeichnung der Muster sind auf der Homepage unter Service/Downloads/Downloadbereich Öffentlich/Ackerbau/ eingestellt.
- Details
- Kategorie: Presse
- Geschrieben von Anett Scheide
PDF-Download Offener Brief
Offener Brief von Landwirtin Annett Scheide (Agrarproduktion Großromstedt GmbH & Co.KG) an die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund
Großromstedt, 7. Juli 2020
Sehr geehrte Frau Ministerin Siegesmund,
es wird mir als Thüringer Landwirtin Angst und Bange um unsere Landwirtschaft, wenn ich Ihre selektive Sicht auf die landwirtschaftliche Wirklichkeit beobachte.
Am 27. Juni durfte ich einer Veranstaltung im Rahmen von Streuobstwiesen beiwohnen. Meine Familie hat selbst einen Garten mit 10 Obstbäumen und ich dachte mir, vielleicht kann man ja noch etwas lernen.
Da einzige, was ich an diesem Tage mitgenommen habe, ist, wie Sie tiefe Gräben zwischen den ökologisch wirtschaftenden Landwirt*innen und den konventionell wirtschaftenden ziehen.
Wir sind ein relativ kleiner Betrieb mit ca. 1.200 ha Ackerfläche. Wir wirtschaften konventionell, nutzen aber auch den Pflug, Striegel, Hacke und Man-/Womanpower im Schweiße unseres Angesichts. Von dem Erlös unserer Arbeit leben 11 Familien.
Unsere Fruchtfolge gestaltet sich relativ vielseitig: Weizen, Sommer- und Wintergerste, Durum, Dinkel, Raps, Zuckerrüben, Mais, Hopfen als Dauerkultur und nicht zu vergessen Hecken, Blühflächen und Zwischenfrüchte. Diese nehmen 14 Prozent (!) unserer Fläche ein.
Mit dieser Fläche erwirtschaften wir keinen Cent, kommen für die Saatkosten auf und zahlen unseren Verpächtern hierfür nicht unerheblich Pacht.
Das ist unser Beitrag, die Natur und hier v.a. die Insekten und Wildtiere zu unterstützen.
Aber das ist Ihnen nicht gut genug oder sie haben einfach nicht hingesehen – wie so oft. Ihnen war es wichtig, den anwesenden 10 Gästen der AbL und Grünen Liga zu erklären, welch schöne Oasen die Streuobstwiesen inmitten von Agrarwüsten sind und zeigten demonstrativ auf einen unserer Schläge.
Zu Ihrer Information: Dieser Schlag misst nicht ganz 100 ha, ist zu 1/3 mit Weizen, 1/3 mit Zuckerrüben und Mais angebaut. Der Schlag ist umsäumt von Hecken (die leider nur im Frühjahr blühen, aber Vögeln und Niederwild Unterschlupf bietet – das sieht man aber nicht, die Hecken schon) und an den Längsseiten sind Blühstreifen angelegt. Es ist herrlich, wie es hier kreucht und fleucht.
Also „unsere Agrarwüste“ lebt – und wie!
Weitere Beiträge...
